02.06.2021 | 14:47
Sponsorengemeinschaft – Am Schlatt 28a – 26203 Hardenburg
Senioren in Gefahr: Findet in Corona-Zeiten die Kaffeefahrt zu Hause statt?
WARNUNG vor dem Werbeschreiben:
Überschrift:
- Sponsorengemeinschaft
Adresse:
- Kundenbetreuung, Am Schlatt 28a, 26203 Wardenburg
Lassen Sie Vorsicht walten, denn…
- Wir beobachten, dass in Corona-Zeiten Kaffeefahrten nicht mehr stattfinden. Aber: Vereinzelt scheinen sich die Akteure auf Hausbesuche bei (älteren) Menschen zu verlegen. Wir halten das für brandgefährlich, weil ein Teil der älteren Menschen leicht zu überrumpeln ist. In Ihrer Wohnung sind sie maximal schutzlos. Dass es fast ausschließlich dieser Personenkreis es ist, der auf den betrügerische-wirtschaftskriminellen Kaffeefahrten zum Opfer wurde, bestätigt das.
- Eine Firma „Sponsorengemeinschaft“ existiert nicht. Wer sich dahinter verbirgt ist unklar.
- Die angegebene Telefonnummer ist in keinem Telefonbuch verzeichnet. Die handelnden Personen verschleiern im Vorfeld schon einmal ihre wahre Identität. Zu denken gibt uns, dass die Festnetznummer auch im Zusammenhang mit der unseriösen Kaffeefahrten-Firma „JMS Sonderfahrten“ verwendet wird.
- An der Adresse in Wardenburg ist ein Unternehmens dieses Namens oder mit einer passenden Tätigkeit – das könnte auch eine Art Postdienstleistung sein – nicht verzeichnet.
- Wardenburg als auch Lindern, auf das die Vorwahl 05957 hindeutet, liegen in einer Gegend, in der immer schon betrügerische Kaffeefahrten-Unternehmen ansässig waren und immer noch sind.
- Die Ware, die in dem Anschreiben genannt ist, ist bzw. war für Kaffeefahrten typisch.
Wir stellen eine Häufung entsprechender Werbeschreiben im Zeitraum Ende April bis Ende Mai 2021 fest.
Was wir befürchten:
- Eine Verkaufsveranstaltung in der heimischen Stube, in der …
- gut geschulte Werbesprecher, die sich teilweise mit falschen Namen vorstellen könnten, …
- Matratzen, Bettauflagen, Nahrungsergänzungsmitteln oder anderen Waren, denen im Rahmen pseudowissenschaftlicher Vorträge heilende Wirkung angedichtet werden, vertreiben. Sprachlich wird der Plunder oft zu „Kuren“ oder „Therapien“ veredelt.
- Käufer könnten angehalten werden in bar zu zahlen oder mittels EC-Karte (Giro-Card) am mobilen Terminal. Bargeld hinterlässt gar keine Spuren und bei der Zahlung am EC-Terminal kann man nicht zwingend erkennen, wer der Zahlungsempfänger ist.
Unsere inzwischen 13-jährigen Erfahrungen zeigen:
- Das Zeug ist oft nutzlos. Die Wirkung ist nicht bewiesen, Vorträge und eingespielte Videos haben mit dem Produkt nichts zu tun.
- Die Ware wird durchschnittlich zum 30 bis 50-fachen des Einkaufspreises und in Einzelfällen noch teurer verkauft. Sie ist damit massiv überteuert.
- Die Ware wird oft exklusiv für die Kaffeefahrtenwirtschaft hergestellt. Ein Preisvergleich ist damit nicht möglich.
- Die Werbesprecher sind oft polizeibekannt.
- Heutzutage werden außerdem oft „kostenlose“ Reisen angeboten. Aber selbst das ist eine Lüge, denn es werden Buchungsgebühren kassiert, oft in bar oder mittels Girocard-Terminals. Selbst der Blick auf den Kontoauszug klärt nicht, an wen überhaupt bezahlt wurde. Das Geld wird auch nicht zurückgezahlt, wenn Verbraucher vom 14-tägigen Widerrufsrecht Gebrauch machen. Das ist zwar rechtswidrig aber viele Opfer lassen es nicht auf einen Rechtsstreit ankommen. Sie buchen die finanziellen Schäden verschämt als Lehrgeld ab und das Geschäftsmodel der Kaffeefahrten-Mafiosi geht auf. Unwissentlich unterschreiben arglose Kunden einen Vertrag, der sie außerdem zu erheblichen Zuzahlungen am Urlaubsort verpflichtet. Das wird verheimlicht und steht nur im Kleingedruckten.
Warnung erstmals veröffentlicht: 26. März 2021. Zuletzt aktualisiert: 3. September 2021
VERBREITUNGSGEBIETE des Werbschreibens:
- Hessen: Frankfurt am Main
- Sachsen: Erzgebirgskreis, Landkreis Leipzig
- Sachsen-Anhalt: Landkreis Stendal
- Thüringen: Landeshauptstadt Erfurt, Landkreis Schmalkalden-Meiningen
- Berlin