Der Lahn-Dill-Kreis ist – soweit wir wissen – die einzige Behörde in Deutschland, die im Internet eine aktuelle Liste betreibt, in der vor ganz konkret umlaufenden Einladungen zu betrügerischen Kaffeefahrten gewarnt wird. Wir können diese Warn-Liste nur auf dem Laufenden halten, wenn uns zahlreiche Einladungsempfänger ihr Exemplar als Scan, Foto, Original oder (weniger gut) als Fax schicken. Unsere Warn-Liste genießt Aufmerksamkeit. Tageszeitungen zitieren uns immer wieder. Mehrfach konnten wir Fernsehsender bei Beiträgen über Kaffeefahrten unterstützen. Manchmal melden sich Geschädigte oder deren Anwälte, die Polizei und Ordnungsämter, wenn sie ermitteln. Als Kreisverwaltung sind wir zwar personell nicht in der Lage „indirekt“ für ganz Deutschland zuständig zu sein und dürfen es auch nicht, weil uns Rechtsberatung verboten ist. Dennoch sind wir für Hinweise dankbar, die den Informationswert unserer Warn-Liste erhöhen.

Bitte lesen Sie sich den in Ihrem Fall zutreffenden Warn-Listen-Eintrag gut durch. Außerdem beantwortet unser 10-seitiges Merkblatt zu Kaffeefahrten und Werbeverkaufsveranstaltungen die allermeisten Fragen rund um Kaffeefahrten und ähnliche Verkaufsveranstaltungen.

Schicken Sie die Ihnen vorliegende Schwindel-Einladung auch an Ihre Lokalpresse und die nächstgelegene Polizei-Dienststelle. Erscheint eine Warnung in der Tagespresse, werden die klassischen Opfer der unseriösen Branche, unsere Senioren nämlich, recht gut erreicht. Übrigens: Pro eingesetztem Bus werden ca. 1.500 bis 5.000 Einladungen versandt. Liegt Ihnen eine vor, sind Sie eine/r von ganz vielen Empfängerinnen und Empfängern!

Sie finden Ihre Einladung nicht in unserer Liste? Dann sind wir an dem betrügerischen Schreiben ganz besonders interessiert!

Wir raten von derartigen Veranstaltungen dringend ab. Ist es aber zu spät, sind wir an an Teilnehmerberichten interessiert.

Sollte man der Corona-Pandemie etwas Gutes abgewinnen wollen, dann könnte man auf den Einbruch im Kaffeefahrten-Geschäft kommen, denn zwischen etwa Ende Februar bis ca. Ende Mai 2020 gab es praktisch keine Kaffeefahrten und damit auch keine betagten Betrugs-Opfer. Ende Juni / Anfang Juli 2020 zog das Geschäft mit der Senioren-Abzocke wieder an bis etwa Herbst 2020. Im zweiten Lockdown ging es wieder zurück. Gleichzeitig erreichten uns Hinweise, dass die Schwindler auf Hausbesuche umstellten, was an sich noch schlimmer ist. Seit Mai/Juni 2021 beobachten wir aber wieder ein stark zunehmendes Kaffeefahrten-Geschehen. Wir merken das an der größeren Zahl an Einladungen, die uns aufmerksame Verbraucherinnen und Verbraucher nun wieder zuschicken. Neu ist, dass die meist älteren Teilnehmenden nunmehr mit Kleinbussen direkt an der Haustüre abgeholt werden. Auch verlegt sich die Branche zum Teil auf Fahrten am Wochenende. Da sind die Ordnungsämter meist nicht  besetzt.