13.11.2024 | 13:12

Wie krisensicher sind die Unternehmen im Lahn-Dill-Kreis?

Kreis-Wirtschaftsförderung und VhU tauschten sich über die wirtschaftliche Lage im Kreis aus

Im Haus der Wirtschaft Mittelhessen wurden Themen rund um die wirtschaftliche Lage der Unternehmen im Lahn-Dill-Kreis diskutiert. Von links: Prof. Dr. Harald Danne, Kim Marie Stahl, Wirtschaftsförderin des Lahn-Dill-Kreises, und Sascha Drechsel. Foto: Simone Schupp, VhU

Im Haus der Wirtschaft Mittelhessen wurden Themen rund um die wirtschaftliche Lage der Unternehmen im Lahn-Dill-Kreis diskutiert. Von links: Prof. Dr. Harald Danne, Kim Marie Stahl, Wirtschaftsförderin des Lahn-Dill-Kreises, und Sascha Drechsel. Foto: Simone Schupp, VhU

Lieferkettenprobleme, Pandemien, Inflation oder geopolitische Konflikte: Auch Unternehmen im Lahn-Dill-Kreis spüren die Auswirkungen globaler Krisen. Deshalb haben sich vor kurzem die Kreis-Wirtschaftsförderung und die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) zu einem Austausch über aktuelle Chancen und Herausforderungen der Wirtschaft im Haus der Wirtschaft Mittelhessen ausgetauscht.

Unternehmen im Lahn-Dill-Kreis sind gut aufgestellt
Eine aktuelle, bundesweite Marktanalyse des SZ Institutes, der Think Tank der Süddeutschen Zeitung, zeigt, dass krisensichere Unternehmen bei der Erweiterung oder Modifizierung ihrer Produkte oder Dienstleistungen sehr anpassungsfähig sind. Außerdem verfügen sie über einen hohen Grad an Innovation und über eine solide Finanzstruktur. Insgesamt sechs Unternehmen aus dem Lahn-Dill-Kreis befinden sich in den Top 200 der krisensichersten Unternehmen in Deutschland. Ein Unternehmen aus Herborn hat es sogar auf Platz 1 geschafft. „Die Unternehmen im Landkreis sind flexibel aufgestellt und können auf Schwankungen der wirtschaftlichen Lage reagieren“, stuft Kreis-Wirtschaftsdezernent Prof. Dr. Harald Danne die Lage ein.

Viele Herausforderungen für Unternehmen
Der Umsatz der Industrieunternehmen in der Region ist in diesem Jahr sowohl im Inland als auch im Ausland rückläufig. „Wir beobachten, dass die Planbarkeit der Auftragslage für Unternehmerinnen und Unternehmer nur kurzfristig möglich ist. Dadurch entsteht ein hohes Maß an Unsicherheiten“, betont Sascha Drechsel, Geschäftsführer der Geschäftsstelle Mittelhessen der VhU. Zusätzliche Herausforderungen für die Unternehmen seien bürokratische Hürden, wie das Hinweisgeberschutzgesetz und das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, die das Personal in nicht wertschöpfende Tätigkeiten binden.

Auch in der aktuellen Lage beschäftigen sich die Unternehmen intensiv mit den Themen Fachkräftemangel sowie Aus- und Weiterbildung. „Mit Blick in die Zukunft können es sich die Unternehmen auch in der aktuellen wirtschaftlichen Lage nicht leisten, den Zug der Fachkräfteentwicklung jetzt zu bremsen“, betont Prof. Dr. Danne. „Wer jetzt aussteigt, wird in den kommenden Jahren mit starken Nachwuchsproblemen in den Mangelberufen und insbesondere in den MINT-Fächern zu kämpfen haben“.