15.10.2024 | 14:09

Was tun bei Sturzflut und Hochwasser?

Gefahrenabwehr des Lahn-Dill-Kreises gibt Tipps zur Vorbereitung

Starke Regenfälle, Sturzfluten und Hochwasser sind auch im Lahn-Dill-Kreis keine Seltenheit. Die Bevölkerung kann sich jedoch vor solchen Wetterereignissen schützen. Foto: Muhammad David Adam von Getty Images via canva.com

Starke Regenfälle, Sturzfluten und Hochwasser sind auch im Lahn-Dill-Kreis keine Seltenheit. Die Bevölkerung kann sich jedoch vor solchen Wetterereignissen schützen. Foto: Muhammad David Adam von Getty Images via canva.com

Überschwemmte Städte und Dörfer, vollgelaufene Keller und Flüsse, die über die Ufer treten. Deutschland ist immer häufiger von Starkregen, Sturzfluten und Hochwasser betroffen. Auch im Lahn-Dill-Kreis mit den Namensgebenden Flüssen Lahn und Dill besteht Hochwassergefahr. Die Gefahrenabwehr des Lahn-Dill-Kreises gibt Tipps, wie sich die Bevölkerung vor solchen Wetterereignissen schützen und größere Schäden vermeiden kann.

„Der Schutz vor Hochwasser und Extremwetter kann bereits beim Hausbau beginnen“, führt Harald Stürtz, Leiter der Abteilung Brandschutz, Rettungsdienst, Zivil- und Katastrophenschutz aus. Starkregen ist die Folge vom Abregnen massiver Gewitterwolken. Weil das Wasser nicht schnell genug im Boden versickern oder abfließen kann, entstehen Sturzfluten.

Vorbereitungen zum Schutz vor Extremwetter

Wichtig ist es für jeden, sich Gedanken über die möglichen Gefahren zu machen und sich vorab einen „Notfallplan“ zu überlegen. Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) bietet online kostenlos Fließpfadkarten und Starkregen-Hinweiskarten an. Über diese kann das Risiko für das eigene Grundstück eingeordnet werden. Aber auch bei Grundstücken, die ein geringeres Risiko haben, von Hochwasser oder Sturzflut betroffen zu sein, ist es wichtig, auf Wettervorhersagen und -warnungen zu achten. Warnungen sollten ernst genommen werden, ohne in Panik zu geraten.

Im Extremfall richtig verhalten und schützen
Während einer Sturzflut ist es sicherer, sich im Haus aufzuhalten. Die Bewohnerinnen und Bewohner sollten die oberen Stockwerke aufsuchen und die Kellerräume meiden. Zudem empfiehlt die Kreis-Gefahrenabwehr, den Strom der Gebäudeteile abzuschalten, die von Hochwasser gefährdet oder betroffen sind. Im Freien sollte ein höherliegendes Terrain aufgesucht und Unterführungen sowie Tiefgaragen gemieden werden. Mobiltelefone sollten nur im Notfall benutzt werden, um das Netz nicht zu überlasten. „Bei Hochwasser und Sturzfluten denkt jeder erst einmal an sich, dennoch sollten alle, die in der Lage dazu sind, ihren Mitmenschen sowie Nachbarinnen und Nachbarn helfen“, appelliert Stürtz.

Auch nach der Flut können noch Gefahren bestehen. Straßen und Gebäude können beispielsweise unterspült worden sein. Folglich ist die Stabilität gefährdet, was zum Einsturz führen kann. Außerdem könnte das Wasser durch Heizöltanks oder Fäkalien kontaminiert und damit gesundheitsgefährdend sein. Elektrische Geräte könnten Schaden genommen haben. Wer diesbezüglich Bedenken hat, sollte sich an eine Fachkraft wenden.