19.07.2023 | 10:52

Vorhandene Netzwerke auch für pflegende Angehörige weiter ausbauen

Kreispflegekonferenz 2023: Vortrag und Austausch zum Thema häusliche Versorgung pflegebedürftiger Menschen

Auf dem Podium tauschen sich die Beteiligten darüber aus, wie mit pflegebedürftigen Menschen und deren Angehörigen am besten kommuniziert werden kann. Foto: Lahn-Dill-Kreis

Auf dem Podium tauschen sich die Beteiligten darüber aus, wie mit pflegebedürftigen Menschen und deren Angehörigen am besten kommuniziert werden kann. Foto: Lahn-Dill-Kreis

„Stärkung der häuslichen Versorgung – Welche Rahmenbedingungen braucht es? Bausteine und Gelingensfaktoren eines guten Pflegemixes“: So lautete das Thema der diesjährigen Kreispflegekonferenz, die im Kreishaus Wetzlar stattfand. Kreis-Sozialdezernent Stephan Aurand begrüßte 65 Teilnehmende im großen Sitzungssaal. Neben zahlreichen ambulanten Pflegediensten waren verschiedene Fachdienste der Kreisverwaltung, die Lahn-Dill-Kliniken, die Vitos-Klinik Herborn, Wohlfahrtsverbände, Beratungsstellen, Anbieter hauswirtschaftlicher Versorgung, vollstationäre Pflegeeinrichtungen, Mitglieder des Kreistags sowie einige Seniorenbeiräte und -beauftragte vertreten.

Die Veranstaltung startete mit einem Online-Impulsvortrag von Prof. Dr Sabine Engel von der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen. Unter dem Titel „An einem Strang ziehen – Wie können professionell Pflegende, pflegende Angehörige und weitere Beteiligte die Herausforderungen des Pflegealltags gemeinsam bewältigen?“ skizzierte Engel die Stufen und Möglichkeiten einer stärker vernetzten Zusammenarbeit der Akteure und Akteurinnen häuslicher Versorgung. Die vorgestellten Modelle und Ideen – teilweise auch aus dem europäischen Ausland – stießen bei den Teilnehmenden auf reges Interesse.

Anknüpfend daran fand am Nachmittag ein durch Mischa Spelkus (Beratungsstelle für ältere Menschen und Angehörige) moderiertes Fachgespräch zwischen Akteurinnen und Akteuren der häuslichen Versorgung statt. Auf dem Podium vertreten waren Anette Stoll von der Diakonie Lahn Dill, die die Perspektive der pflegenden Angehörigen mit einbrachte, professionelle Pflegekräfte, repräsentiert durch Anne Bördner (Ambulantes Pflegezentrum Lahn), Heike Martin (Diakoniestation Dillenburg) und Johann Theobald (Hauskrankenpflege Lahn-Dill), das Case Management der Lahn-Dill-Kliniken GmbH, vertreten durch Andreas Thielmann (Teamleitung am Standort Dillenburg), Elke Schmidt von der Beratungsstelle für ältere Menschen und Angehörige sowie Rainer Römer für den  Sozialpsychiatrischen Dienst des Lahn-Dill-Kreises. Die Podiumsteilnehmenden diskutierten, auch unter Einbeziehung des Plenums, Fragestellungen zur Zusammenarbeit beziehungsweise zur Kommunikation pflegebedürftiger Menschen, pflegender Angehöriger und professionell Pflegender. Dabei nahmen sie sowohl die unterschiedlichen Ausgangssituationen und Erwartungshaltungen der einzelnen Beteiligten als auch die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, unter denen häusliche Pflege und Versorgung stattfindet, in den Blick.

Im Verlauf der Diskussion wurde deutlich, dass eine wertschätzende Kommunikation beziehungsweise ein wertschätzendes Miteinander ebenso wie tragfähige Netzwerke der beteiligten Akteurinnen und Akteure wichtige Bausteine der häuslichen Versorgung pflegebedürftiger Menschen sind. Als Ausblick formulierten die Teilnehmenden der Kreispflegekonferenz, dass sie die bestehenden Netzwerke weiter ausbauen und vor allem im Gespräch bleiben wollen.