16.11.2022 | 11:04
Über 400 schutzsuchende Menschen können in Haiger untergebracht werden
Unterkunft in Leichtbauhallen auf Paradeplatz geplant
„Aktuell suchen noch immer sehr viele Menschen Schutz bei uns im Lahn-Dill-Kreis. Mit ihrer Aufnahme und Unterbringung haben wir eine große Aufgabe vor der Brust – nicht nur landes-, sondern eben auch kreisweit“, sagte Landrat Wolfgang Schuster. Der Lahn-Dill-Kreis hat deshalb alle seine Kommunen um Unterstützung bei der Unterbringung von Flüchtlingen und Asylbewerbern gebeten.
„Wir bekommen wöchentlich etwa 70 Geflüchtete vom Land zugeteilt und müssen diese den Kommunen zuordnen. Mit der Lösung, auf dem Paradeplatz in Haiger für sechs Monate Leichtbauhallen aufzustellen, ist uns sehr geholfen. Dadurch bleiben in allen Kommunen des Landkreises zunächst die Dorfgemeinschaftshäuser sowie die Sport- oder Mehrzweckhallen frei für die Bevölkerung“, teilte Kreis-Sozialdezernent Stephan Aurand mit. Auch in Wetzlar am Finsterloh entsteht eine Gemeinschaftsunterkunft für etwa 500 Geflüchtete in einem großen Zelt. Dadurch kann bereits Anfang Dezember die Sporthalle der Comeniusschule in Herborn wieder für den Schul- und Vereinssport freigegeben werden, erklärte Schuster. Der Kreis führt zudem mit weiteren Kommunen Gespräche, um geflüchtete Menschen unterbringen zu können. „Ich bin den beteiligten Städten und Gemeinden sehr dankbar, dass sie uns bei der Unterbringung der bei uns schutzsuchenden Menschen unterstützen“, sagte der Landrat.
„Durch den Ukraine-Krieg und das allgemeine Fluchtgeschehen sind wir in einer absoluten Not-Situation – da müssen wir Hilfe leisten, wo wir nur können“, sagte Haigers Bürgermeister Mario Schramm. Der Magistrat der Stadt hatte der Unterkunft in einem aktuellen Beschluss einstimmig zugestimmt.
Ab dem 28. November 2022 werden auf dem Paradeplatz in Haiger Leichtbauhallen für etwa 400 Flüchtlinge und Asylbewerber aufgebaut. Somit ist dieser für sechs Monate nicht mehr als Parkplatz nutzbar. „Uns war bei diesen Lösungen wichtig, dass alle öffentlichen Einrichtungen weiterhin der Bevölkerung zur Verfügung stehen“, teilte Bürgermeister Schramm mit. Im Extremfall könnten diese Gebäude angesichts einer möglichen Energiekrise sogar als so genannte „Wärme-Inseln“ genutzt werden.
Das Haigerer Ordnungsamt teilte mit, dass Dauerparker, die bisher den Paradeplatz genutzt haben, ihre Fahrzeuge auf den Großparkplätzen an der Stadthalle, im Hickenweg sowie auf der öffentlichen Parkfläche in der Westerwaldstraße abstellen können. Außerdem wird auf den Innenstadt-Parkplätzen „Steigplatz“, „Mühlenstraße“ und „Karl-Löber-Platz“ die Höchstparkdauer von zwei Stunden aufgehoben. „Wir werden über aktuelle Entwicklungen natürlich über unsere bekannten Medien berichten“, versicherte Schramm.