12.10.2022 | 10:14

Über 1.000 Menschen feiern Vielfalt im Lahn-Dill-Kreis

Interkulturelle Woche 2022 überzeugt vor allem mit vielseitigem Programm

Bei der „interkulturellen Brücke“ musizierten, tanzten, aßen und sprachen Menschen verschiedener Herkunft miteinander und feierten so die Interkulturalität im Lahn-Dill-Kreis. Foto: Lahn-Dill-Kreis

Bei der „interkulturellen Brücke“ musizierten, tanzten, aßen und sprachen Menschen verschiedener Herkunft miteinander und feierten so die Interkulturalität im Lahn-Dill-Kreis. Foto: Lahn-Dill-Kreis

Die Gesellschaft im Lahn-Dill-Kreis lebt von Interkulturalität. Menschen aus 130 verschiedenen Nationen nennen das Kreisgebiet ihr Zuhause. Um das gemeinsame Miteinander zu feiern, richtet das „Vielfaltszentrum – WIR im Lahn-Dill-Kreis“ jedes Jahr die bundesweite Interkulturelle Woche im Lahn-Dill-Kreis aus. Auch in diesem Jahr war die Aktion unter dem Motto „#offengeht!“ wieder ein Erfolg: Weit über 1.000 Menschen besuchten die einzelnen Veranstaltungen insgesamt.

Sie haben gemeinsam gekocht, gesungen, Sport getrieben, sich ausgetauscht, vorgelesen und vieles mehr. Das Besondere der Interkulturellen Woche ist das vielseitige Programm. Die 31 verschiedenen Veranstaltungen sprachen nicht nur Menschen unabhängig von Alter, Herkunft, Religion, Geschlecht oder anderen Merkmalen an, sondern spiegelten auch die Vielfalt in der Gesellschaft wider.

In diesem Jahr war vor allem die Ukraine-Krise ein wiederkehrendes Thema bei den Veranstaltungen. So spielten ukrainische Musikerinnen und Musiker beispielsweise ein klassisches Konzert im Musiksaal der Musikschule Wetzlar. „Diese Veranstaltung war besonders emotional für alle Beteiligten. Es wurden bekannte ukrainische Lieder vorgetragen. Zum Abschluss der Veranstaltung wurde spontan von den ukrainischen Künstlerinnen und Künstlern sowie den Besucherinnen und Besuchern gemeinsam die ukrainische Nationalhymne gesungen“, beschreibt Herdes Teich vom Vielfaltszentrum. Auch das Event „Die Interkulturelle Brücke“ begeisterte die Anwesenden. Bei bestem Wetter haben Jung und Alt in der Colchesteranlage in Wetzlar gemeinsam Tänze aus verschiedenen Kulturen gelernt und mitgebrachte Speisen geteilt.

Bei den Kindern und Jugendlichen kam zum Beispiel der „Maustag“ bei der Feuerwehr in Wetzlar gut an. Hier wurde den Kindern spielerisch die Aufgaben der Feuerwehr erklärt und die Angst vor Menschen in Uniform genommen. Ein weiteres Highlight war die Sportveranstaltung des SV Wetzlar-Niedergirmes. Die Jüngsten im Lahn-Dill-Kreis konnten sich an Handball, Taekwon-Do und Tischtennis probieren und neue Freundschaften schließen.

„In diesem Jahr sind wir besonders stolz auf unser vielfältiges Programm“, erklärt Norbert Wenzel vom Vielfaltszentrum. Auch seitens des Hessischen Sozialministeriums sei dieses besonders gelobt worden. „Insbesondere die inhaltliche Klammer, also dass wir mit einem Event zu Rassismus und Antisemitismus gestartet und mit der Integrationskonferenz der Stadt Wetzlar geendet haben, kam gut an“, sagt Norbert Wenzel. Das Vielfaltszentrum „WIR“ hatte am 21. September zum Auftakt zu einer Diskussionsrunde mit Makkabi Deutschland e. V., einem jüdischen Turn- und Sportverband, eingeladen.

Zunächst wertet das Vielfaltszentrum nun die Interkulturelle Woche 2022 gemeinsam mit den einzelnen Veranstalterinnen und Veranstaltern aus. Dann beginnen schon die Planungen für die Aktion im kommenden Jahr, die voraussichtlich wieder im September und Oktober stattfinden wird.