20.06.2023 | 15:34
Tringenstein wird als Gemeinschaftsunterkunft hergerichtet
Einrichtung für die Jugendarbeit im Lahn-Dill-Kreis ab Herbst bis voraussichtlich Ende des Jahres nicht mehr buchbar
Der Lahn-Dill-Kreis hat entschieden, nach Heisterberg auch die Freizeiteinrichtung Tringenstein für die Unterbringung Geflüchteter nach den hessischen Sommerschulferien herzurichten. Damit ist auch die zweite kreiseigene Unterkunft für Jugend- und Schulfreizeiten belegt. „Wir machen das schweren Herzens, sehen aber auch die Notwendigkeit, die Kommunen bei der Unterbringung von geflüchteten Menschen weiterhin zu entlasten“, sagte Kreis-Sozialdezernent Stephan Aurand. Damit sind in diesem Jahr ab September keine Jugend- und Schulfreizeiten mehr in der kreiseigenen Unterkunft möglich. Dennoch bietet die Jugendförderung des Lahn-Dill-Kreises zahlreiche Veranstaltungen – ob Jugendfreizeiten oder Workshops – für alle Kinder und Jugendlichen im Lahn-Dill-Kreis an. Das gesamte Programm, notwendige Änderungen und auch kurzfristige neue Aktionen können unter https://jugendfoerderung.lahn-dill-kreis.de eingesehen werden.
Das Jugendfreizeitheim Heisterberg in der Gemeinde Driedorf wird seit Oktober 2022 als offizielles Ankunftszentrum für Geflüchtete im Lahn-Dill-Kreis genutzt. Dort verbringen die Menschen, die dem Landkreis Woche für Woche von der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung zugewiesen werden, eineinhalb bis zwei Wochen, bevor sie auf die Kommunen im Lahn-Dill-Kreis verteilt werden.
Wöchentlich erreichen den Lahn-Dill-Kreis aktuell 48 Neuankömmlinge aus der Erstaufnahmeeinrichtung. Diese werden nach der offiziellen Registrierung in den kreiseigenen Gemeinschaftsunterkünften und an die Städte und Gemeinden im Kreis delegiert. Seit 17. August 2022, als erstmals eine Zuweisung an die Kommunen stattfand, hat der Lahn-Dill-Kreis insgesamt 842 Menschen an die 23 Kommunen verwiesen (Stand 31. Mai 2023).
Die Freizeiteinrichtung Tringenstein wird soweit vorbereitet, dass dort ab Herbst bis zu 64 Menschen unterkommen könnten. Aktuell sucht der Lahn-Dill-Kreis in Kooperation mit seinen Städten und Gemeinden nach geeigneten Standorten, um größere und dauerhafte Unterbringungsmöglichkeiten zu schaffen. „Unser Ziel ist es in erster Linie weiterhin, die Menschen so dezentral wie möglich unterbringen zu können“, betont Aurand. Dennoch müsse schnell gehandelt werden auf kommunaler Ebene, um den geflüchteten Menschen ein Dach über dem Kopf bieten zu können.