25.11.2024 | 13:47

Nein zu Gewalt an Frauen – Lahn-Dill-Kreis setzt Zeichen

Fahnenaktion zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November

Viele Akteurinnen und Akteure aus Anlauf- und Beratungsstellen, Behörden, Polizei und Justiz kamen zum Aktionstag, um mit der Flagge der Frauenrechtsorganisation „Terre des Femmes“ ein Zeichen zu setzen. Foto: Lahn-Dill-Kreis

Viele Akteurinnen und Akteure aus Anlauf- und Beratungsstellen, Behörden, Polizei und Justiz kamen zum Aktionstag, um mit der Flagge der Frauenrechtsorganisation „Terre des Femmes“ ein Zeichen zu setzen. Foto: Lahn-Dill-Kreis

Gewalt gegen Frauen ist ein allgegenwärtiges Thema. Nicht nur weit weg in großen Städten oder im Ausland, sondern hier vor Ort – vielleicht direkt nebenan. Im Jahr 2022 wurden im Lahn-Dill-Kreis 420 Fälle häuslicher Gewalt erfasst, 2023 stieg die Zahl auf 448 Fälle. Um auf dieses wichtige Thema hinzuweisen, setzt der Lahn-Dill-Kreis ein Zeichen. Die Kreisverwaltung und zehn Kommunen im Kreisgebiet hissten anlässlich des jährlichen Tages zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25. November 2024 zum dritten Mal die Flagge der Frauenrechtsorganisation „Terre des Femmes“, um auf das wichtige Thema hinzuweisen.

„Der Tag gegen Gewalt an Frauen dient dazu, das Thema in den Mittelpunkt zu rücken. Das ist das Mindeste, was wir tun können. Es braucht jedoch mehr als das Hissen einer Fahne. Es braucht das persönliche Einstehen gegen Gewalt. Dafür möchten wir heute ein Zeichen setzen“, sagte Landrat Carsten Braun, der die Aktion vor Ort unterstützte. Initiiert wurde sie vom Frauenbüro des Lahn-Dill-Kreises, begleitet vom Runden Tisch gegen häusliche Gewalt. Auch die Kommunen im Landkreis waren zum Mitmachen eingeladen. In diesem Jahr beteiligten sich Haiger, Siegbach, Bischoffen, Hohenahr, Aßlar, Leun, Wetzlar, Lahnau, Braunfels und Hüttenberg am Aufruf des Frauenbüros.

Die Flaggen vor dem Kreishaus in Wetzlar und auch beim Verwaltungsgebäude in Dillenburg werden bis Ende November zu sehen sein. Petra Schneider, Frauenbeauftragte für den Lahn-Dill-Kreis, betonte: „Die Facetten der Gewalt sind vielfältig. Das Thema braucht alle Aufmerksamkeit – nicht nur an diesem einen Tag. Durch Hinschauen und Handeln können wir dazu beitragen, Gewalt zu minimieren und die Gesellschaft gerechter zu machen.“

Tobias Grebe, Opferschutzkoordinator der Polizei im Lahn-Dill-Kreis, appelliert an alle Menschen, hinzuschauen: „Auch wenn Sie selbst nicht betroffen sind: Seien Sie aufmerksam und achten Sie auf Ihr Umfeld. Es ist unsere Aufgabe, Betroffene zu unterstützen und ihnen Mut zu machen. Sie dürfen nicht alleine gelassen werden.“ Die sensible und hilfsbereite Unterstützung der Polizei und allen anderen Anlaufstellen im Netzwerk wurde von vielen der Anwesenden hervorgehoben.

Engagement im Lahn-Dill-Kreis
Das Frauenbüro des Lahn-Dill-Kreises setzt sich für Frauen im Landkreis ein. Petra Schneider und ihre Kolleginnen beraten Frauen in allen möglichen Lebenslagen, vermitteln Anlaufstellen und möchten die Frauen in der Region stärken. Mit der Interventionsstelle des Frauenhauses Wetzlar koordiniert das Frauenbüro des Kreises seit 2004 den Runden Tisch gegen häusliche Gewalt im Lahn-Dill-Kreis. Hier arbeiten Anlauf- und Beratungsstellen, Behörden, Polizei und Justiz eng zusammen, damit Betroffene zielgerichtet Hilfe erfahren und die Öffentlichkeit zum Thema sensibilisiert wird. Der Beratungsflyer des Runden Tisches informiert über Häusliche Gewalt und benennt Kontaktstellen vor Ort. Der Flyer liegt in den Rathäusern der Städte und Gemeinden im Lahn-Dill-Kreis aus.

Anlaufstellen und Beratung:

Die wichtigsten Anlaufstellen für Betroffene im Lahn-Dill-Kreis und bundesweit:

  • Frauenhaus Wetzlar: Tel.: 06441 46364, E-Mail: verein@frauenhaus-wetzlar.de
  • Hilfetelefon bei Gewalt gegen Frauen: Tel. 0800 0116 016 (Kostenfreie Beratung rund um die Uhr und in mehreren Sprachen)

Kontakt für Frauen im Lahn-Dill-Kreis: