09.09.2024 | 11:39
„Mit LEGO in der Schule für’s Leben lernen“
Kreis-Wirtschaftsförderung lädt zu Austausch ein, um Bildungsprogramm im Lahn-Dill-Kreis zu fördern
Was haben Lego-Steine mit der Zukunft zu tun? Und wie können sie Wissen in den MINT-Fächern, also aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik, vermitteln? Das erklärt die sogenannte FIRST LEGO League. Dieses Bildungsprogramm ist eine Kooperation zwischen der amerikanischen Bildungsinstitution FIRST und dem Spielzeughersteller LEGO. In Deutschland wird das Programm durch den gemeinnützigen Verein Hands on Technology e.V. organisiert. Es soll Kinder- und Jugendliche für Forschung und Technik begeistern und auf eine digitalisierte Zukunft vorbereiten. Bei einem Austauschtreffen mit der Kreis-Wirtschaftsförderung kamen verschiedene mittelhessische Akteurinnen und Akteure aus Bildung sowie Forschung zusammen, um gemeinsam Konzepte zu entwickeln, um das Projekt im Lahn-Dill-Kreis zu fördern.
Mit den LEGO Education Robotik-Sets der FIRST LEGO League können Kinder und Jugendliche spielerisch die Welt des Programmierens kennenlernen, indem sie beispielsweise ein motorisiertes Lego-Modell entwickeln. „Dass Kinder schon früh mit diesen Themen in Berührung kommen, ist in Zeiten der Digitalisierung und der Transformation besonders wichtig. Denn die Berufe der Zukunft setzen diese Kenntnisse voraus“, ordnete Kreis-Wirtschaftsdezernent Prof. Dr. Harald Danne ein. Er ist Schirmherr des Projektes in Mittelhessen. Die FIRST LEGO League soll nun auch vermehrt bereits in den Grundschulen im Kreisgebiet genutzt werden. „Wir müssen es schaffen, Kindern so früh wie möglich erste Informatik-Kenntnisse zu vermitteln.“, betonte Silke Schaub vom Medienzentrum Lahn-Dill. Deshalb sei es das Ziel des Medienzentrums, Schulen und Lehrkräfte dabei zu unterstützen, die Lego Sets und entsprechende Unterrichtseinheiten im Schulalltag zu integrieren.
Um das Lernen mit den LEGO-Sets im Kreisgebiet bekannter und attraktiver zu machen, sollen bereits teilnehmende Schulen mit gutem Beispiel vorangehen und mit anderen Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schülern in den Austausch gehen. Geplant seien beispielsweise Netzwerktreffen, bei denen Lehrkräfte sich austauschen sowie Schülerinnen und Schüler von ihren Erfahrungen berichten können. So könnten Ideen wachsen, die das Interesse wecken und Lust auf mehr machen. Auch Informationsveranstaltungen für Schulleitungen und Lehrkräfte seien geplant. „Das ‚Bigger Picture‘ ist in vielen Schulen noch nicht bekannt. Es geht nicht um ein neues Hobby für die Schulkinder. Sie lernen mit den LEGO-Sets für ihr ganzes Leben“, machte Rainer Reissner von der Rittal Foundation deutlich. Die Rittal Foundation unterstützt das Projekt im Lahn-Dill-Kreis und finanzierte beispielsweise die Beschaffung von LEGO-Sets für das Medienzentrum Lahn-Dill.
Um die Teilnahme am Projekt so zugänglich wie möglich zu machen, soll Schulen perspektivisch ermöglicht werden, die LEGO-Sets für die Unterrichtseinheiten auszuleihen, anstatt sie komplett anschaffen zu müssen. „Wenn wir vielen Kindern das Lernen mit LEGO ermöglichen wollen, muss das Angebot so niedrigschwellig wie möglich gestaltet werden“, sagte Prof. Dr. Danne.
Den Kindern und Jugendlichen, die bereits Erfahrungen mit der FIRST LEGO League gesammelt und Lust auf weitere Herausforderungen haben, sollen außerdem entsprechende Freizeitangebote zur Verfügung gestellt werden. Denkbar sei beispielsweise, ihnen Zugang zu den Forschungsräumen der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM), in denen auch mit den LEGO-Sets gearbeitet wird, zu ermöglichen. Hierfür könne beispielsweise das gute Netzwerk von StudiumPlus und des CompetenceCenters Duale Hochschulstudien (CCD) der THM genutzt werden. „Wir dürfen es nicht versäumen, interessierte junge Menschen und Talente zu fördern. Damit unterstützen wir unsere zukünftigen Arbeitskräfte“, betone Henri Becker vom deutsch-amerikanischen Klub „Die Brücke“ Gießen/Wetzlar. Henri Becker ist Initiator der FIRST LEGO League in Mittelhessen und treibt das Projekt mit seinem Engagement und seinen Ideen weiter voran.
„Ich bin froh, dass der gemeinsame Austausch so viele verschiedene Ideen hervorgebracht hat. Im Herbst werden wir uns erneut beraten, um diese Ideen zu konkretisieren“, sagte Prof. Dr. Danne abschließend.