05.08.2024 | 13:18
Mit Aus- und Weiterbildung das Handwerk stärken
Kreis-Wirtschaftsförderung und Kreishandwerkerschaft tauschen sich zu gemeinsamen Zielen aus
Fachkräfte sichern, die duale Ausbildung stärken und Handwerksbetriebe von Bürokratie entlasten – die Wirtschaftsförderung des Lahn-Dill-Kreises und die Kreishandwerkerschaft Lahn-Dill sind sich in ihren Zielen einig. Bei einem gemeinsamen Gespräch diskutierten beide Seiten unter anderem das laufende Projekt „Azubi-Guides“ sowie die Zukunft des Wirtschaftsstandortes Lahn-Dill.
Die Anzahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge im Lahn-Dill-Kreis stieg im vergangenen Jahr von 405 (2022) auf 414 (2023) und damit um 2,2 Prozent. „Das liegt vor allem an bereits bestehenden Projekten, wie zum Beispiel den Azubi-Guides“, ordnet Kreis-Wirtschaftsdezernent Prof. Dr. Harald Danne ein. Die mit 30.000 Euro geförderte Maßnahme „Azubi-Guides“ unterstützt seit April 2021 das Ziel, mehr Nachwuchs für das Handwerk zu gewinnen. Die sogenannten Guides, also speziell geschulte Auszubildende aus allen Lehrjahren, besuchen regelmäßig die Schulen im Lahn-Dill-Kreis, um mit interessierten Schülerinnen und Schülern ins Gespräch zu kommen. „Wir suchen engagierte Auszubildende, die am Beginn Ihrer Ausbildung stehen und von Ihren Erfahrungen berichten möchten“, sagt Sebastian Hoffmanns, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Lahn-Dill. Mit Stand Dezember 2023 bestehen im Lahn-Dill-Kreis 1.089 Ausbildungsverhältnisse in Handwerksberufen. Es läge nun an der Wirtschaftsförderung und der Kreishandwerkerschaft, diese Quote in den nächsten Jahren noch weiter zu steigern. Derzeit werde geprüft, ob das „Azubi-Guides“-Projekt eine weitere finanzielle Förderung erhält.
Ein anderer Schwerpunkt des Gesprächs war die derzeitige Situation der Handwerksbetriebe. „Die Belastungen durch bürokratische Berichtspflichten betreffen die Handwerksbetriebe und erschweren Betriebsübergaben“, führt Kreishandwerksmeister Andreas Groß aus. Im Trend ist ein Rückgang der Selbstständigkeiten hin zu Anstellungsverhältnissen zu beobachten. Prof. Dr. Danne betont: „Die Stärke unseres Landkreises liegt in der Vielfalt der Handwerks- und Unternehmenszweige. In der Zukunft werden die Anforderungen an die Flexibilität der Mitarbeitenden weiter steigen.“ Um die Arbeitskräfte diesbezüglich zu unterstützen, müsse es beispielsweise niedrigschwellige Weiterbildungsangebote geben, die auch berufsbegleitend wahrgenommen werden können. Hierfür sollen künftig Konzepte entwickelt werden, hieß es beim Gespräch abschließend.