25.05.2023 | 15:04
Mehr Maßnahmen für Ausbildungsförderung und Fachkräftesicherung geplant
Kreis-Wirtschaftsförderung und Kreishandwerkerschaft Lahn-Dill tauschen sich über gemeinsame Ziele aus
Fachkräfte sichern, Ausbildungen fördern und das Baugewerbe unterstützen – Die Wirtschaftsförderung des Lahn-Dill-Kreises und die Kreishandwerkerschaft Lahn-Dill sind sich in ihren Zielen einig. Bei einem gemeinsamen Gespräch diskutierten beide Seiten unter anderem über mögliche Lösungen für den Fachkräftemangel sowie Projekte für Praktika und Ausbildungen.
Besonders erfreulich sei, dass die Anzahl der Ausbildungsverhältnisse im Lahn-Dill-Kreis recht stabil ist. „Das liegt vor allem an bereits bestehenden Projekten, wie zum Beispiel den Azubiguides oder dem Berufs- und Technologiezentrum in Wetzlar“, ordnet Kreis-Wirtschaftsdezernent Prof. Dr. Harald Danne ein. Die mit 30.000 Euro geförderte Maßnahme „Azubiguides“ unterstützt seit April 2021 das Ziel, mehr Nachwuchs für das Handwerk zu gewinnen. Die sogenannten Guides, also speziell geschulte Auszubildene aus allen Lehrjahren, besuchen regelmäßig die Schulen im Lahn-Dill-Kreis, um mit interessierten Schülerinnen und Schülern ins Gespräch zu kommen. „In den meisten Fällen folgen darauf viele Praktikaanfragen in den vorgestellten Unternehmen. Daran sehen wir: Die Azubiguides funktionieren“, so Danne weiter. Mit Stand November 2022 bestehen im Lahn-Dill-Kreis 1.116 Ausbildungsverhältnisse in Handwerksberufen. Es läge nun an der Wirtschaftsförderung und der Kreishandwerkerschaft, diese Quote in den nächsten Jahren noch weiter zu steigern. Derzeit werde beispielsweise geprüft, ob das Azubiguides-Projekt eine weitere finanzielle Förderung erhält.
Ein weiterer Schwerpunkt des Gesprächs war die derzeitige Situation des Baugewerbes. „Aufgrund verschiedener Faktoren gab es einen massiven Einbruch im Wohnungs- und Hochbau. Wir sprechen von Umsatzrückgängen von 30 bis 40 Prozent“, sagt Prof. Dr. Danne. Grund dafür seien vor allem die höheren Baukosten aufgrund gestiegener Transport- und Materialkosten. Da auch für das kommende Jahr noch keine langfristigen Bauprojekte vorliegen, werden die Kreis-Wirtschaftsförderung und die Kreishandwerkerschaft Lahn-Dill die Situation weiterhin intensiv beobachten, um entsprechend reagieren zu können.
„Dem Fachkräftemangel möchten wir entgegenwirken, indem wir zum Beispiel die Sprachbarrieren für ausländische Fachkräfte senken. Wir möchten weitere Angebote zum Deutschlernen, insbesondere speziell auf den Beruf abgestimmt, schaffen“, betont Prof. Dr. Danne abschließend. Hierfür müsse aber auch die Notwendigkeit des Deutschlernens vermittelt werden.