28.07.2022 | 10:55
Lieber mit Bus und Bahn statt mit dem Auto
Jugendliche diskutieren mit Experten und Politikern über „Energievision 2050“ an der Holderbergschule in Eibelshausen
Klimawandel, Energiewende, Nachhaltigkeit – während viele Menschen bei diesen Stichworten nur noch müde abwinken, sind die Schülerinnen und Schüler der Holderbergschule in Eschenburg-Eibelshausen in die Diskussion gegangen. Schließlich geht es auch um ihre Zukunft. Wie können die Klimaschutzziele für 2045 erreicht werden? Was kann sich bei uns vor Ort ändern, um das Klima schon jetzt zu schützen? Und wie sieht die Berufswelt der Zukunft aus?
Die Siebt- und Neuntklässler hatten vor den Sommerferien das Klimabildungsprojekt „Energievision 2050 – Unser Klima. Meine Energie. Deine Zukunft“ des Vereins „Multivision e.V.“ zu Gast mit Moderator Stefan Simonis sowie den Umweltdezernenten des Lahn-Dill-Kreises Heinz Schreiber und den Klimaschutzmanager des Kreises, Ingo Dorsten. Zuvor war die vom Kreis und dem Land Hessen finanzierte Bildungsveranstaltung bereits an sechs anderen Schulen im Kreis zu Gast.
Schulleiterin Andrea Rink betonte bei ihrer Begrüßung, wie wichtig es sei, dass gerade die junge Generation ihre Zukunft mitgestalte und freute sich, dass der Umweltdezernent Heinz Schreiber und Klimaschutzmanager Ingo Dorsten sich den Fragen stellen wollten.
Mobilität ist das wichtigste Thema für die Schülerinnen und Schüler
Zunächst verdeutlichte Moderator Stefan Simonis, wie groß die Herausforderung ist, den CO2-Ausstoß bis 2045 um 95 Prozent zu reduzieren. Der daran anschließende Film zeigte eine erste Vision für die Zukunft auf: Erneuerbare Energien, Ernährung und Dürre, aber auch gelungene Projekte von jungen Menschen, die dem Klimawandel durch innovative Ideen entgegentreten wollen, waren zu sehen.
Für die Schülerinnen und Schüler der Holderbergschule war in der Diskussion Mobilität das Thema Nummer Eins. Sie sehen Handlungsbedarf beim Ausbau besserer Infrastrukturen. Ihnen fehle es zum Beispiel an ausreichend Möglichkeiten im Bus- und Bahnverkehr, um auch ohne Auto mobil sein zu können. Außerdem bemängelten sie die oft fehlenden Radwege in ihrer Region. Umweltdezernent Heinz Schreiber betonte, dass der Lahn-Dill-Kreis bereits einige Punkte verbessere: „Aktuell werden an zehn Schulen in einem ersten Schritt zeitgemäße Radabstellanlagen installiert“, erklärte er. Und der Landkreis erarbeite zurzeit ein kreisweites Konzept, um Lücken im Alltagsradwegenetz zu erfassen und daraus Vorschläge für die Kommunen zu entwickeln, wo sie ihre Radwege weiter verbessern können.
Energiewende und Klimaschutz birgt große Chancen bei der Berufswahl
Klimaschutzmanager Dorsten machte noch einmal deutlich, welche Herausforderungen vor allem in der Region bevorstehen. So gäbe es beispielsweise einen großen Bedarf an Fachleuten im Heizungs- und Elektrobereich. Jugendliche, die in dieser Branche eine Ausbildung machen wollen, hätten spannende Berufe zur Auswahl. Diese befassen sich mittlerweile mit immer komplexeren Themen der Energiewende.
Das Klimabildungsprojekt
Das Ziel des Klimabildungsprojektes „Energievision 2050 – Unser Klima. Meine Energie. Deine Zukunft“ ist es, sich direkt an die junge Generation zu wenden, um mit ihr über Themen zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu sprechen und dabei Lösungswege aufzuzeigen und zum Nachdenken anzuregen. Es ist ein Projekt der Stabstelle Klimaschutz, Energiemanagement und Mobilität des Lahn-Dill-Kreises und möchte Jugendliche für aktuelle Klimaschutz- und Energiewende-Themen sensibilisieren und motivieren.