31.10.2024 | 13:11

Innovationen für eine nachhaltige Entwicklung

Klima- und Nachhaltigkeitsempfang des Lahn-Dill-Kreises stärkt Zuversicht für künftige Generationen

Rebecca Freitag machte während ihres Vortrages deutlich, wie man zukunftsfähige Ideen verbreitet. Foto: Rebecca Freitag

Rebecca Freitag machte während ihres Vortrages deutlich, wie man zukunftsfähige Ideen verbreitet. Foto: Rebecca Freitag

„Lassen Sie uns mit dem diesjährigen Klima- und Nachhaltigkeitsempfang des Lahn-Dill-Kreises auf die innovativen und positiven Entwicklungen im Bereich Nachhaltigkeit blicken und uns somit vor Augen führen, dass – anders als es der Blick auf die Nachrichten suggerieren mag – nicht alles schlecht läuft“, betont Kreis-Umweltdezernentin Andrea Biermann in ihrer Eröffnungsrede. „Lassen Sie uns heute Zuversicht tanken und Ideen sammeln“, führt Biermann fort und begrüßt Referentin und Nachhaltigkeits-Botschafterin Rebecca Freitag. Der Empfang fand am 8. Oktober 2024 zum Abschluss der Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit 2024 in der Theodor-Heuss-Schule in Wetzlar statt.

Eine innovative Nachhaltigkeits-Idee zu verbreiten sei oftmals viel einfacher, als angenommen. Der Fokus des Vortrags lag daher auf sogenannten positiven Kipppunkten: „Es braucht 3 Prozent Innovatorinnen und Innovatoren, also Tüftlerinnen und Tüftler mit innovativen Nachhaltigkeits-Ideen. Ist eine dieser Ideen so weit entwickelt, dass sie auf den Markt gebracht werden kann, müssen durchschnittlich nur 13 bis 25 Prozent der Menschen überzeugt werden, die Idee anzunehmen und auszutesten. Anschließend setzt sich die neue Idee wie automatisch in der breiten Masse durch, wie zum Beispiel das Smartphone“, erklärt Rebecca Freitag. Es brauche lediglich eine kritische Masse, die den Stein ins Rollen bringt, um die nachhaltige Innovation als den neuen modus operandi zu etablieren. „Dafür ist es wichtig, dass wir uns unserer wirkungsvollen Rolle bewusstwerden, unser Umfeld mit den zukunftsfähigen Ideen anzustecken, um die kritische Masse zu erreichen“, so Freitag. Wie genau diese Punkte, also die positive Kipppunkte, erreicht werden können, dazu forscht und lehrt Rebecca Freitag zurzeit.

Dem motivierenden Vortrag folgten drei umgesetzte Praxisbeispiele aus dem Lahn-Dill-Kreis. Thomas Behr aus Mittenaar stellte stellvertretend für eine Gruppe von Tüftlern den bisherigen Innovationsweg bei der Entwicklung einer Umbaueinheit zur Verknüpfung verschiedener Energieträger und Erneuerbarer Energien für die Wärmeversorgung eines Gebäudes vor. Jonas Hofmann aus Sinn berichtete vom Weg von der ersten Idee bis zum aktuellen Umsetzungsstand des Bioenergiedorfs Edingen sowie von dem Vorhaben, eine Biogasanlage und in Folge vielleicht sogar eine Karbonisierungsanlage in den eigenen landwirtschaftlichen Betrieb einzubringen, die Pflanzenkohle, Strom und Wärme herstellt.

„Es ist schön zu sehen und zu hören, dass eine positive Entwicklung im Bereich der Nachhaltigkeit möglich ist – wenn wir uns mit unseren Ideen auf den Weg machen, uns mit anderen Innovatorinnen und Innovatoren zusammenschließen, etwas Neues und Kluges entwickeln und Menschen davon überzeugen“, sagt Andrea Biermann im Rückblick auf die Veranstaltung.

Hintergrund
Zum Abschluss der Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit 2024 hatte Andrea Biermann am 8. Oktober 2024 zum Klima- und Nachhaltigkeitsempfang des Lahn-Dill-Kreises in die neugebaute Theodor-Heuss-Schule in Wetzlar eingeladen. Rund 50 Gäste aus Kommunalpolitik, Wirtschaft, Verwaltung, Bildung und Ehrenamt nahmen teil. Referentin Rebecca Freitag forscht seit vielen Jahren zur Verbreitung von Nachhaltigkeits-Ideen und trägt auch selbst zur Umsetzung innovativer Nachhaltigkeits-Ideen bei, unter anderem als Mitgründerin der „Future Maps“ – einem Online-Portal für nachhaltige Orte, der Global Impact Alliance, als Dozentin und als Keynote-Rednerin sowie als ehemalige UN-Jugenddelegierte für Nachhaltige Entwicklung und Botschafterin für die Rechte zukünftiger Generationen.