26.07.2024 | 13:41

Gewitter, Hagel und Starkregen: Vorbereitung ist das A und O

Gefahrenabwehr des Lahn-Dill-Kreises rät, drinnen Schutz zu suchen und Kellerräume zu meiden

Gewitter, Hagel und Starkregen: Die Gefahrenabwehr des Lahn-Dill-Kreises rät, drinnen Schutz zu suchen und Kellerräume zu meiden. Foto: NoName_13 von Pixabay via Canva.com

Gewitter, Hagel und Starkregen: Die Gefahrenabwehr des Lahn-Dill-Kreises rät, drinnen Schutz zu suchen und Kellerräume zu meiden. Foto: NoName_13 von Pixabay via Canva.com

Schwere Unwetter mit Gewitter und Hagel sind auch in Deutschland keine Seltenheit. Umso wichtiger ist es, sich auf solche Unwetter vorzubereiten und zu wissen, wie man sich in diesen Fällen verhalten sollte.  Deshalb gibt die Gefahrenabwehr des Lahn-Dill-Kreises Tipps rund um das Verhalten vor und während eines Unwetters.

„Einige Vorbereitungen benötigen Zeit. Deshalb raten wir, Warn-Apps, wie NINA, auf dem Smartphone zu installieren oder sich beim Deutschen Wetterdienst über bestehende Warnmeldungen zu informieren“, erklärt Harald Stürtz, Leiter der Abteilung Brandschutz, Rettungsdienst und Katastrophenschutz des Lahn-Dill-Kreises. So erfahre man frühzeitig von Unwettern und könne sich entsprechend vorbereiten.

Bei einem Unwetter sollte der Aufenthalt im Freien vermieden werden, besonders in gefährdeten Bereichen, wie zum Beispiel in Wäldern. Denn abgestorbene oder beschädigte Äste können vom Wind mitgerissen werden und herabstürzen. Zudem besteht die Gefahr von umstürzenden Bäumen. Bäume, die einen Wassermangel oder Käferbefall aufweisen oder deren Wurzeln sich durch viel Niederschlag gelockert haben, sind bei Stürmen besonders anfällig. „Die Gefahr von herabfallenden Ästen und umstürzenden Bäumen besteht auch nach dem Abklingen eines Unwetters weiter“, erklärt Stürtz. Zusätzlich können Bäume bei einem Gewitter als Blitzableiter fungieren.

Auf Unwetter vorbereiten
Ratsam ist es auch, einen Vorrat an Lebensmitteln und Getränken aufzubauen, um bei einem Gewitter das Haus nicht verlassen zu müssen. Bürgerinnen und Bürger sollten auch auf einen Stromausfall vorbereitet sein. Hierfür sollten auf jeden Fall Taschenlampe, Kerzen und ein batteriebetriebenes Radio im Haus vorgehalten werden. Wichtig ist auch eine Hausapotheke, um für Eventualitäten gerüstet zu sein.

Für den Fall, dass man schnell das Haus verlassen muss, sollten Notgepäck und Dokumentenmappe griffbereit sein. Für den Schadenfall ist es außerdem ratsam, das Eigentum mit Fotos für die Versicherung zu dokumentieren.

Richtiges Verhalten bei Unwetter
Bei Hagel und Wirbelstürmen, die auch in Deutschland häufiger auftreten, sollten die Fenster sowie Roll- und Fensterläden geschlossen gehalten werden und man sollte von ungeschützten Öffnungen fernbleiben. Zudem sollten bewegliche Gegenstände, wie Gartenmöbel und Fahrräder auf Terrasse oder Balkon gesichert oder in einem Abstellraum untergebracht werden. In einem im Inneren eines Hauses liegenden Raum im Erdgeschoss ist es während eines Unwetters am sichersten. In Kellern herrscht jedoch Überflutungsgefahr. Vermieden werden sollten auch Räume mit großer Deckenspannweite. Zudem sollten empfindliche Geräte vom Netz genommen oder ein Überspannungsschutz verwendet werden.

Im Freien sollten ungeschützte Orte wegen umherfliegender Gegenstände gemieden werden. Am besten sucht man Schutz in einem Gebäude. Der Aufenthalt in großen Hallen sollte vermieden werden, denn bei großflächigen Dächern hat der Wind genügend Angriffsfläche, um das Dach zu beschädigen, anzuheben oder fortzuwehen. „Die Dachfläche wirkt dann wie eine Flugzeugtragfläche“, ergänzt Stürtz. Wird man draußen von Hagel überrascht und hat keine Unterstellmöglichkeit, empfiehlt Stürtz sich mit dem Gesicht auf den Boden zu legen und Kopf sowie Nacken mit den Händen zu schützen. Und auch bei Gewitter ist es ratsam, in einer Mulde auf den Ballen in die Hocke zu gehen.

Offenes Gelände, Berggipfel, Bäume, Türme, Masten- und Antennen sollten ebenfalls gemieden werden, da an diesen Stellen Blitze einschlagen können. Auch sollte man 50 Meter Abstand zu Überlandleitungen halten und sich nicht an Zäune lehnen. Im Auto ist man bei einem Gewitter vor Blitzen geschützt, solange man keine metallischen Gegenstände berührt, da die Karoserie als Faradayscher Käfig dient.

Weitere Informationen gibt es unter: https://bit.ly/Vorsorge-bei-Unwetter