28.02.2025 | 12:32

Fachkräftemangel, Nachhaltigkeit und Bürokratie – so meistert Satisloh diese Herausforderungen

Kreis-Wirtschaftsdelegation besucht Wetzlarer Maschinenbau-Unternehmen

Tobias Armbruster (Zweiter von rechts) stellte beim Rundgang durch das Werk die Produkte und Maschinen vor. Foto: Lahn-Dill-Kreis

Tobias Armbruster (Zweiter von rechts) stellte beim Rundgang durch das Werk die Produkte und Maschinen vor. Foto: Lahn-Dill-Kreis

Der Lahn-Dill-Kreis zählt zu den wirtschaftlich starken Regionen mit innovativen Unternehmen. Ein Beispiel dafür ist die Firma Satisloh in Wetzlar. Der Betrieb gehört weltweit zu den führenden Herstellern von Maschinen und Produktionslösungen für die Brillenglas- und die Präzisionsoptikindustrie. Zu den Endprodukten, die auf Satisloh-Maschinen gefertigt werden, zählen neben Brillengläsern auch feinoptische Linsen, wie sie beispielsweise in Endoskopen, Kameras oder in der Luft- und Raumfahrt zum Einsatz kommen. Die Wirtschaftsdelegation des Lahn-Dill-Kreises um Landrat Carsten Braun und Kreis-Wirtschaftsdezernent Prof. Dr. Harald Danne besuchte das Unternehmen, um sich über aktuelle Herausforderungen in der Region auszutauschen und Einblicke in die Betriebsabläufe zu erhalten.

Fachkräftemangel und Nachhaltigkeit im Fokus
Zentrales Gesprächsthema war der Fachkräftemangel. Geschäftsführer Tobias Armbruster erklärte, dass etwa 95 Prozent der Mitarbeitenden Fachkräfte seien. Satisloh bilde selbst Nachwuchskräfte aus und unterstütze ihre Weiterbildung. Gleichzeitig kritisierte er die bürokratischen Hürden bei der Anerkennung ausländischer Abschlüsse, die den Zugang zu qualifizierten Fachkräften erschweren. Dietmar Persch, Hauptgeschäftsführer der IHK Lahn-Dill, verwies in diesem Zusammenhang auf das neue Welcome Center in Wetzlar, das die IHK am Standort Wetzlar etablieren möchte. Ab dem 1. Juni 2025 soll es ausländische Fachkräfte bei Behördengängen und der Anerkennung von Bildungsabschlüssen unterstützen. Prof. Dr. Harald Danne lobte die Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten von Satisloh: „Unternehmen wie Ihres bieten jungen Menschen Perspektiven und helfen, den Fachkräftebedarf zu sichern.“

Auch Nachhaltigkeit spielt bei Satisloh eine große Rolle. „Mit unserer ART-Technologie bieten wir unseren Kunden eine Möglichkeit, giftige Schwermetallverbindungen, die in der Brillenglasproduktion zum Einsatz kommen, durch ungiftigen, UV-härtenden Kleber zu ersetzen. Auf unseren eigenen Betriebsgebäuden erzeugen Solaranlagen Strom, mit dem Ziel, langfristig CO2-neutral zu werden“, erklärte Armbruster.

Satisloh bietet seinen Mitarbeitenden flexible Arbeitszeitmodelle, Homeoffice-Möglichkeiten und betriebliche Zusatzleistungen an. „Unsere Mitarbeitenden schätzen vor allem die gute Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, und wir können uns auf sie verlassen“, sagte Jessica Müller, Marketingbeauftragte bei Satisloh. „Ich bin dankbar, dass Sie uns einen Einblick in Ihr Unternehmen gegeben haben“, sagte Landrat Carsten Braun abschließend. „Der Austausch mit unseren heimischen Unternehmen ist uns sehr wichtig, um mögliche Lösungen für aktuelle Herausforderungen finden zu können“, ergänzte er.