20.04.2023 | 13:46
Energiesparen und Fachkräftemangel: Wirtschaftsförderung im Austausch mit Reinhard Bretthauer GmbH
Delegation des Kreises besucht Firma in Frohnhausen
Tradition und Innovation – die Reinhard Bretthauer GmbH aus Dillenburg-Frohnhausen vereint diese Werte. Das Familienunternehmen wurde 1957 gegründet und spezialisiert sich auf die Herstellung von Kunststoffteilen, beispielsweise für die Automobil- und Medizintechnik oder für die Luftfahrtindustrie. Eine Delegation der Kreis-Wirtschaftsförderung, bestehend aus Landrat Wolfgang Schuster, Kreis-Wirtschaftsdezernent Prof. Dr. Harald Danne, Kreis-Umweltdezernentin Andrea Biermann sowie Ingo Dorsten, Leiter der Stabsstelle Klimaschutz, Energiemanagement und Mobilität, besuchte die Firma, um sich über aktuelle Themen der lokalen Arbeitswelt sowie neue Projekte auszutauschen.
Bretthauer fertigt passgenaue Kunststoffteile mit sogenannten Spritzgießmaschinen an. Ähnlich wie bei einem Waffeleisen wird der flüssige Kunststoff zwischen zwei Platten, den sogenannten Werkzeugen, in seine Form gepresst. Das Besondere: Bretthauer konstruiert die Werkzeuge eigenhändig. Das spart sowohl Transportkosten aus dem Ausland, als auch Zeit, wenn ein Werkzeug beispielsweise ausgetauscht werden muss. Zudem liegt die Expertise vor Ort.
Während des Firmenbesuchs tauschten sich die Kreis-Wirtschaftsförderung und die Führungsebene der Bretthauer GmbH unter anderem über Ideen aus, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Dr. Martin Wehrße, kaufmännischer Geschäftsführer, berichtete von einigen Maßnahmen, um eine Berufsausbildung wieder attraktiver zu machen: „Wir bieten verschiedene Ausbildungsberufe an. Um darauf aufmerksam zu machen, laden wir Schulklassen zur Besichtigung ein oder stellen Praktikantinnen und Praktikanten ein.“ Prof. Dr. Harald Danne unterstützt dieses Vorgehen: „Wir müssen dafür sorgen, dass eine Berufsausbildung wieder genauso attraktiv wie ein Studium ist.“
Ein weiterer Fokus liegt bei der Bretthauer GmbH darauf, bei der Produktion Energie einzusparen. Hierfür hat die Firma bereits verschiedene Maßnahmen umgesetzt und ist zum Beispiel auf kleinere, energiesparendere Maschinen umgestiegen. Außerdem wird ein Teil der Energie aus Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern des Werkes gewonnen. Um noch mehr Energie einzusparen, plant die Bretthauer GmbH nun den Bau eines Solarparks in der Nähe des Werkes. Ingo Dorsten unterstützt das Vorhaben: „Neben den offensichtlichen Vorteilen bringt ein Solarpark tolle Gestaltungsmöglichkeiten für Naturschutz und Biodiversität mit sich. Zwischen den Solarmodulen können zum Beispiel Stein- oder Totholzhügel für Echsen entstehen.“ Für das weitere Vorgehen steht Bretthauer in Kontakt mit der Stabsstelle Klimaschutz, Energiemanagement und Mobilität sowie der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises.