Die Schul- und Gemeindemediothek in Sinn ist weit mehr als nur ein Ort zur Ausleihe von Büchern. Dank des Engagements der ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen ist sie zu einem lebendigen Treffpunkt für Jung und Alt geworden, an dem nicht nur Medien ausgeliehen, sondern auch das gemeinsame Lesen gefördert wird.

Die Mediothek, die sich seit 2016 im Gebäude der örtlichen Grundschule, der Neuen Friedensschule, befindet, ist ein beliebter Anlaufpunkt für die Dorfgemeinschaft. Während der Schulzeit steht sie den Lehrkräften und Schulkindern zur Verfügung, montags von 16 bis 18 Uhr und donnerstags von 16 bis 19 Uhr ist sie zusätzlich für die Allgemeinheit geöffnet. Dann kommen auch Eltern und Großeltern zu Besuch, die gemeinsam mit ihren Kindern und Enkeln in die Welt der Bücher eintauchen. „Besonders die ältere Generation, darunter eine Stammkundschaft bis ins hohe Alter, schätzt den Austausch und die Möglichkeit, regelmäßig neue Bücher zu entdecken“, erklärt Birgit Schnaubelt, eine der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen. Die unterschiedlichen Besucherinnen und Besucher machen die ehrenamtliche Arbeit so besonders, sagt sie.

Mittwochs ist die Mediothek von 9 bis 10 Uhr für Kindergärten reserviert. „Wir wollen die Lust am Lesen wecken und das Interesse der Kinder beibehalten,“ betont Schnaubelt. Bereits die Jüngsten besäßen eigene Ausweise und seien stolz darauf, selbstständig Bücher auszuleihen.

Nach der Corona-Pandemie hat sich das Angebot der Mediothek verändert: DVDs und Hörbücher sind weniger gefragt, dafür haben Tonie-Figuren für die Kinder Einzug gehalten. Für Erwachsene bietet die Mediothek eine breite Auswahl an Buchgenres, darunter auch Biografien und Krimis, die besonders beliebt seien.

„Die Kooperation zwischen der ehrenamtlichen und der hauptamtlichen Arbeit hier in der Mediothek funktioniert sehr gut. Während ich mich auch um administrative Aufgaben und die Beschaffung neuer Medien kümmere, sind meine ehrenamtlichen Kolleginnen Birgit Schnaubelt, Barbara Stenger und Christa Vieira für die Ausleihe und die Ordnung in der Mediothek zuständig“, erklärt Gabriele Feith, die bei der Gemeinde Sinn beschäftigt ist und auch in der Mediothek arbeitet. Das Team wird ergänzt durch Anne Thielmann, Lehrerin an der Schule und zusätzlich für die Mediothek zuständig.

Barbara Stenger war früher in der Schulleitung an der Grundschule in Sinn tätig und erinnert sich noch gut an die Anfänge der Schulmediothek: „Früher war hier ein Werkraum mit Maschinen und Holzbänken. Jetzt ist es ein lebendiger Ort des Austauschs und der Bildung.“ Besonders die Verbindung zur Schule werde als Bereicherung empfunden, denn viele Kinder kommen auch im Rahmen der Nachmittagsbetreuung oder an regnerischen Tagen in die Mediothek.

„Ehrenamt ist nicht nur ein Geben, sondern auch ein Nehmen“, fasst sie zusammen. „Es macht Spaß, den Kontakt zur Schule zu halten und die Freude der Kinder zu sehen.“

Mit über 6.000 Medien hat sich der Bestand der Mediothek seit der Eröffnung vor acht Jahren etwa verdoppelt und das Angebot wird jährlich erweitert. Die Mediothek freut sich über weitere ehrenamtliche Unterstützung – und über alle, die ihre Begeisterung für das Lesen teilen. Barbara Stenger betont: „Lesen bedeutet, Fantasie entwickeln, Zusammenhänge verstehen, schreiben und sprechen lernen – und damit die Welt um uns herum besser zu begreifen.“