12.06.2024 | 09:19

Das richtige Material und ein geeigneter Standort: Insekten ein Zuhause bieten

Untere Naturschutzbehörde gibt Tipps für den Bau eines Insektenhotels

Der Vogel- und Naturschutzverein Reiskirchen hat mit dem Preisgeld des Naturschutzpreises ein Insektenhotel finanziert. Foto: Vogel- und Naturschutzverein Reiskirchen

Der Vogel- und Naturschutzverein Reiskirchen hat mit dem Preisgeld des Naturschutzpreises ein Insektenhotel finanziert. Foto: Vogel- und Naturschutzverein Reiskirchen

Bald ist Sommeranfang. Das merkt man auch daran, dass Bienen, Wespen und andere Insekten wieder durch die Natur fliegen. Doch durch den Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft und den Rückgang naturnaher Gärten sind nur noch wenige natürliche und artgerechte Lebensräume und zu wenig Nahrung für Insekten vorhanden. Dabei sind diese sowohl für die Bestäubung von Pflanzen als auch für die Schädlingsbekämpfung in der Natur wichtig. Menschen können Insekten beispielsweise mit Insektenhotels unterstützen. Damit dieses auch wirklich nützlich für die krabbelnden und fliegenden Tiere ist, gibt die Untere Naturschutzbehörde einige Hinweise für den Bau von Insektenhotels.

Ein Insektenhotel besteht idealerweise aus einem Materialmix aus Lehm, hohlen Stängeln und verschiedenen Hölzern und Steinen. Gasbeton-Steine eignen sich nicht, da sie zu viel Wasser speichern und somit nicht bewohnbar für Insekten sind. Bei Röhren und Stängeln sollte darauf geachtet werden, dass sie stabil und hinten geschlossen sind. Ansonsten fühlen sich die Insekten nicht sicher und meiden das Hotel. Weichholz neigt dazu, zu splittern, das steigert die Verletzungsgefahr. Hartholz eignet sich deshalb besser für ein Insektenhotel.

Auch der Standort des Hotels ist ausschlaggebend dafür, ob es von Insekten angenommen und bewohnt wird. Es sollte wind- und regengeschützt stehen und idealerweise mit den Eingängen vollsonnig nach Süden ausgerichtet sein. Die Sonnenbestrahlung wärmt das Hotel auf und ist beispielsweise für Wildbienen wichtig. Der optimale Abstand zum Boden beträgt circa 50 Zentimeter. Das Insektenhotel sollte das ganze Jahr am selben Standort stehen. Ein Standortwechsel oder andere externe Störfaktoren können dazu führen, dass die Jungtiere der Bewohner zu früh schlüpfen.

Übrigens: Ein Insektenhotel hilft nicht nur der Tier- und Pflanzenwelt. Es eignet sich auch für Familien oder auch Vereinsprojekte, um gemeinsam mit den Kindern mehr über Insekten und die tierischen Bewohner von Gärten zu lernen.

Naturschutzpreis finanziert neues Insektenhotel

Im vergangenen Jahr hat der Vogel- und Naturschutzverein Reiskirchen den sogenannten „Naturschutzpreis für außerordentliche Leistungen für den Arten- und Naturschutz“ des Naturschutzbeirates des Lahn-Dill-Kreises gewonnen. Mit dem Preisgeld hat der Verein nun ein Insektenhotel finanziert und dieses gemeinsam mit der Jugendabteilung des Vereins am Dorfgemeinschaftshaus in Reiskirchen aufgestellt.