Die Ökomodell-Region Lahn-Dill-Gießen hat Hinweise aus der Praxis gesammelt und die Handreichung „Einstieg in die teilmobile Schlachtung von Rindern“ erstellt. Kennzeichnend sind die chronologisch geordnete Checkliste und die Insider-Tipps von Praktikern. Die Handreichung kann in gedruckter Form bei der Abteilung für den ländlichen Raum bestellt (Tel. 06441-407-1764, info-alr@lahn-dill-kreis.de) oder direkt hier heruntergeladen werden. Sie ist eine praxisnahe Ergänzung zu den Materialien des Hessischen Landwirtschafts- und Umweltministeriums, die online unter https://tierschutz.hessen.de/nutztiere/schlachtung zu finden sind.

Die Schlachtung für den Eigengebrauch (Hausschlachtung) ist auf dem Betrieb schon seit jeher möglich. Soll das Fleisch hingegen vermarktet werden, ist eine EU-zugelassene Schlachtstätte gefordert. Jedoch besteht seit einigen Jahren für Rinder, Schweine und Einhufer die Möglichkeit, mithilfe einer speziell dafür zugelassenen „Mobilen Einheit“ die Tiere am Hof zu schlachten. Seit Mai 2024 gelten die entsprechenden Regelungen auch für die Schlachtung von Ziegen und Schafen.

„Es gibt gute Gründe für Tierhalter, ihre Tiere auf dem Hof schlachten zu wollen. Die Schlachtung in gewohnter Umgebung erspart nicht nur dem Tier Angst und Strapazen auf seinem letzten Weg zum Schlachthof, sondern führt auch zu einer besseren Fleischqualität“, berichtet Margot Schäfer, Leiterin der Abteilung für den ländlichen Raum der Landkreise Gießen und Lahn-Dill. Die Fleischqualität wird nicht nur durch Rasse, Fütterung und Haltung beeinflusst, sondern auch durch Stoffwechselprodukte, die bei Angst- und Stressreaktionen im Tierkörper gebildet werden.

Ökomodell-Land Hessen

Die 13 Ökomodell-Regionen vernetzen Landwirtinnen und Landwirte, Handel und Verbraucher und engagieren sich für eine bessere Vermarktung von biologischen und regionalen Produkten und Lebensmitteln. „Mehr Bio. Mehr Regionalität. Mehr Hessen“ ist das gemeinsame Ziel.