19.04.2023 | 13:18

Auch Worte können Kinder verletzen

Aktionsstand des Lahn-Dill-Kreises, der Stadt Wetzlar und des Kinderschutzbundes Wetzlar zum Tag der gewaltfreien Erziehung am 28. April 2023

Alle Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung, körperlich und verbal. Am 28. April 2023 machen der Lahn-Dill-Kreis, die Stadt Wetzlar und der Kinderschutzbund darauf aufmerksam. Foto: objectif-photography via canva.com

Alle Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung, körperlich und verbal. Am 28. April 2023 machen der Lahn-Dill-Kreis, die Stadt Wetzlar und der Kinderschutzbund darauf aufmerksam. Foto: objectif-photography via canva.com

Keine körperlichen Bestrafungen, keine seelischen Verletzungen oder andere entwürdigende Handlungen – Ende 2000 wurde das Recht von Kindern auf eine gewaltfreie Erziehung im Bürgerlichen Gesetzbuch verankert. Um diesem wichtigen Thema öffentliche Aufmerksamkeit zu schenken und mit Menschen ins Gespräch zu kommen, sind der Lahn-Dill-Kreis, der Kinderschutzbund Wetzlar und die Stadt Wetzlar am Freitag, 28. April 2023, zum Tag der gewaltfreien Erziehung gemeinsam mit einem Aktionsstand in Wetzlar vertreten.

Die drei Institutionen werden den Stand von 14 bis 17 Uhr in der Bahnhofsstraße in Wetzlar, gegenüber des Herkules-Centers, betreiben. Mit Spielen und Infomaterial wird hier auf das Recht von Kindern auf gewaltfreie Erziehung aufmerksam gemacht. Gleichzeitig haben Interessierte die Möglichkeit, sich über dieses Thema auszutauschen. Unterstützt wird die Veranstaltung durch Spielszenen des Kindertheaterprojekts Wetzlar und durch die Mitwirkung von Jugendlichen, die sich während des Wetzlarer Jugendforums intensiv mit dem Thema Kinderrechte auseinandergesetzt haben. Auch das Familienzentrum Wetzlar, das die Aktion „Kindernotinseln“ initiiert hat, beteiligt sich. Hierbei handelt es sich um ein Netzwerk an Geschäften, Banken und anderen Partnern, die für Kinder in Gefahrensituationen eine erste Anlaufstelle sein können.

„In rund zwei Jahrzehnten ist viel geschehen, um Kindern und Jugendlichen ein gewaltfreies Aufwachsen zu ermöglichen. Zugleich sehen wir, dass auch heute noch Kinder und Jugendliche Gewalt erleben und gleichzeitig Gewalt in Erziehungsverhältnissen bagatellisiert wird“, erläutert Torsten Menges, Leiter der Abteilung Kinder- und Jugendhilfe des Lahn-Dill-Kreises. Das mittlerweile 22 Jahre alte Gesetz müsse auch heute immer wieder ins gesellschaftliche Bewusstsein geholt werden. Dabei ginge es nicht um vermehrte Kontrollen der Familien oder Strafen, sondern um Hilfen für Eltern, Kinder und Jugendliche. „Eltern leisten unglaublich viel bei der Erziehung ihrer Kinder. Die Ansprüche sind gewachsen. Zeitweilige Überforderungs- und Grenzsituationen sind durchaus normal. Genau hier setzen wir an: Wir machen aufmerksam, klären auf und geben Hilfestellungen“, fährt Menges fort.

Auch über den Aktionstag hinaus möchten der Kinderschutzbund, der Lahn-Dill-Kreis und die Stadt Wetzlar Eltern ermutigen, Konfliktsituationen in der Familie stets gewaltfrei zu lösen und, falls nötig, Beratungs- und Hilfsangebote frühzeitig wahrzunehmen. Folgende Beratungsstellen stehen vertraulich und kostenfrei zur Verfügung:

  • Kinderschutzbund Wetzlar, Telefon 06441 33666
  • Erziehungs- und Familienberatungsstelle in Wetzlar, Telefon 06441 40-1670
  • Erziehungs- und Familienberatungsstelle in Dillenburg, Telefon 02771 407-7480
  • Jugendamt der Stadt Wetzlar, Telefon 06441 99-5111
  • Jugendhilfe des Lahn-Dill-Kreises in Wetzlar, Telefon 06441 407-1501
  • Jugendhilfe des Lahn-Dill-Kreises in Dillenburg, Telefon 02771 407-6001.