07.04.2025 | 10:54
Lahn-Dill-Kreis als Arbeits- und Lebensort: Weiterbildungsangebot, Herausforderungen und Zukunftsperspektiven
Kreis-Wirtschaftsförderung tauscht sich im Rahmen der W3+FAIR-Messe in Wetzlar mit angehenden Technikern aus

Wie weit fahren Sie zur Ausbildungsstätte? Wie sind Sie auf die Möglichkeit der Weiterbildung aufmerksam geworden? Warum haben Sie sich für Ihre Schule entschieden? Diese und weitere Fragen wurden bei den angehenden Technikern per Umfragetool abgefragt und anschließend diskutiert. Foto: Lahn-Dill-Kreis
Von Industrie- und Zerspanungsmechanik über Fertigungsmechanik, Kfz-Mechatronik, Verfahrensmechanik, Werkzeugmechanik bis hin zur Feinoptik – der berufliche Ausbildungshintergrund der angehenden Technikerinnen und Techniker aus dem Lahn-Dill-Kreis ist vielfältig. Im März besuchten die Studentinnen und Studenten der Gewerblichen Schulen Dillenburg und der Werner-von-Siemens-Schule Wetzlar gemeinsam mit der Kreis-Wirtschaftsförderung die Technik- und Innovationsmesse „W3+ Fair“ in der Buderus Arena in Wetzlar.
Hier hatten sie die Möglichkeit, die verschiedenen Stände rund um die Themen Optik, Photonik, Elektronik und Mechanik zu erkunden. Im Fokus stand das Netzwerken mit Austellerinnen und Ausstellern sowie der anschließende Austausch mit der Kreis-Wirtschaftsförderung in den Räumlichkeiten der Kreisverwaltung. Trotz einiger Herausfordernden während der Weiterbildung, ziehen die jungen Menschen ein positives Resümee und erhoffen sich mit der Qualifizierung vielversprechende Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt.
Umfragen und Austausch
„Schön, dass Sie offen sind für berufliche Veränderungen und sich aktuell weiterbilden. Wir brauchen engagierte Fachkräfte wie Sie für den Lahn-Dill-Kreis, um uns als Industriestandort für die Zukunft gut aufzustellen und weiterzuentwickeln“, begrüßt Landrat Carsten Braun die Studierenden zum Austausch.
Nach der Begrüßung wurden einige Daten per Umfragetool bei den angehenden Technikerinnen und Technikern abgefragt: „Welche Motivation gab es für die Weiterbildung? Welches primäre Ziel verfolgen Sie mit der Weiterbildung? Welche Belastungen sind Ihnen im Rahmen der Weiterbildung begegnet? Streben Sie weitere Qualifikationen an? Wo möchten Sie nach dem Abschluss arbeiten?“
Die angehenden Technikerinnen und Techniker kamen aus unterschiedlichen Berufsfeldern: Unter ihnen waren sechs Personen mit einem Ausbildungshintergrund in der Industriemechanik, vier aus der Zerspannungsmechanik und auch einzelne Personen mit einer Ausbildung in der Mechatronik, der Verfahrensmechanik, der Werkzeugmechanik, der Fertigungsmechanik, der Kfz-Mechatronik, der Konstruktionsmechanik, der Werkstoffprüfung sowie der Büchsenmacherei, der Feinoptik und der Wärmebehandlungstechnik.
Während zwölf von ihnen durch Eigenrecherche auf die Weiterbildungsmöglichkeit aufmerksam wurden, erhielten elf von ihnen durch Freunde und Bekannte und zehn Personen durch Kolleginnen und Kollegen sowie weitere acht Personen durch die Schulen einen Hinweis zur Weiterbildung. Insbesondere die Lehrkräfte hätten am Ende der Ausbildung gezielt über die Möglichkeit der Weiterbildung informiert und motivierten zur Teilnahme. Einige der Studierenden nehmen eine weite Anreise von bis zu 50 Kilometern in Kauf. Grund hierfür sei vor allem die Qualität der Lehre beziehungsweise der Bildungsstätte sowie gute Erfahrungen mit der Schule während der vorangegangenen Ausbildung. Nur eine Person wurde durch den Arbeitgeber auf die Weiterbildung aufmerksam. Die Wirtschaftsförderung des Kreises möchte hier als Bindeglied fungieren und in Gesprächen mit den regionalen Unternehmen den Faktor Förderung von Arbeitnehmenden, die sich weiterbilden, als zentrales Thema weiterverfolgen.
Als Belastung während der Weiterbildung sahen sie vor allem die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Da der Unterricht bei denjenigen, die Vollzeit tätig sind, zusätzlich am Wochenende stattfindet, bleibe nicht mehr viel Zeit für Freizeit, berichteten sie. Auch die Kosten der Weiterbildung nannten viele als Belastungsfaktor. Entscheide man sich dazu, die Weiterbildung in Vollzeit zu verfolgen, gestalte sich der Antragsprozess für finanzielle Unterstützung oft als langwierig, und es dauere lange bis die Mittel zur Verfügung stünden.
15 angehende Techniker wollen auch nach ihrer Weiterbildung in der Region bleiben und arbeiten, neun wollen in Hessen bleiben und acht wären für eine Anstellung innerhalb Deutschlands offen. „Es freut uns sehr, dass viele von Ihnen den Lahn-Dill-Kreis als attraktiven Arbeitsstandort und Wohnort mit hoher Lebensqualität schätzen. Der wertvolle Austausch mit Ihnen schafft eine wichtige Verbindung zwischen Bildung, Arbeit und Leben“, resümierte Kreis-Wirtschaftsdezernent Prof. Dr. Harald Danne. In Zukunft wolle man die Weiterbildung als zentrales Element für die Entwicklung der heimischen Wirtschaft fördern und damit die Wirtschaftsregion stärken.