14.10.2024 | 12:14

Mitarbeitende des Lahn-Dill-Kreises nehmen an Klimafolgen-Anpassungsworkshop teil

Mitarbeitende des Lahn-Dill-Kreises nehmen an Klimafolgenanpassungsworkshop teil

Beim Klimafolgenanpassungsworkshop wurden Ideen gesammelt, um effektiv auf Klimaveränderungen zu reagieren. Foto: piyaset von Getty Images Signature via canva.com

Beim Klimafolgenanpassungsworkshop wurden Ideen gesammelt, um effektiv auf Klimaveränderungen zu reagieren. Foto: piyaset von Getty Images Signature via canva.com

„Die Folgen des Klimawandels betreffen auch den Lahn-Dill-Kreis, selbst wenn wir sie manchmal gar nicht unmittelbar spüren und sehen können. Sie sind vielseitig und haben Einfluss auf unser tägliches Leben, unsere Arbeit und unsere Gesundheit. Aber wir können etwas dagegen tun, deshalb sind wir heute hier“, begrüßte Kreis-Umweltdezernentin Andrea Biermann die Teilnehmenden eines internen Klimafolgenanpassungsworkshops der Kreisverwaltung. Im Mittelpunkt des Workshops stand die Frage, wie der Landkreis seine Klimaanpassungsstrategien weiterentwickeln kann.

Der Landkreis setzt bereits auf konkrete Maßnahmen zur Klimaanpassung. Dazu zählen unter anderem die Vorbereitungen zur Entwicklung eines umfassenden Klimaanpassungskonzeptes, der Aufbau und die Umsetzung eines Hitzeaktionsplans, um insbesondere vulnerable Bevölkerungsgruppen zu schützen sowie die Förderung grüner Infrastruktur, beispielsweise durch Begrünung von öffentlichen Räumen und die Renaturierung von Flächen.

„Heute möchten wir uns mit verschiedenen Fragen beschäftigen. Welche Herausforderungen kommen durch den Klimawandel auf uns zu? Gegen welche Folgen können wir welche Maßnahmen einsetzen? Welche Handlungsfelder der Kreisverwaltung sind betroffen?“, so Biermann weiter. Der Workshop diente dazu, aktuelle Entwicklungen im Bereich Klimaanpassung aufzuzeigen und konkrete Handlungsmöglichkeiten für den Lahn-Dill-Kreis zu erarbeiten. In Planung ist beispielsweise auch ein Hitzeportal, bei dem Bürgerinnen und Bürger sich online darüber informieren können, wie sie sich vor Hitze schützen können. Dort sollen beispielsweise auch interaktive Karten, die kühle Orte oder Trinkwasserbrunnen im Kreisgebiet zeigen, integriert werden.

Organisiert wurde der Workshop von der Stabstelle Klimaschutz, Energiemanagement und Mobilität des Lahn-Dill-Kreises in Kooperation mit dem Zentrum KlimaAnpassung (ZKA), vertreten durch Vera Engelmann von ZKA und Dr. Moritz Ochsmann vom Deutschen Institut für Urbanistik (Difu). Neben Mitarbeitenden des Kreises nahm auch Tamara Rexroth, Klimaanpassungsmanagerin des Main-Kinzig-Kreises (MKK), teil und präsentierte die Klimaanpassungsarbeit des MKK als Best-Practice-Beispiel. Zudem referierte Juliane Kuckuk vom Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) zu den Klimaentwicklungen und Anpassungsaktivitäten in Hessen und stellte die Unterstützungsmöglichkeiten für Landkreise und Kommunen des HLNUG vor. In der Präsentation wurde deutlich: Die Jahresmitteltemperatur in Hessen steigt, es gibt immer mehr heiße Tage, also Tage, an denen die Höchsttemperatur 30 Grad Celsius übersteigt, pro Jahr, und Extremwetterereignisse häufen sich.

Die Expertinnen und Experten des ZKA und des Difu verdeutlichten, dass diese Ereignisse angepasste Strategien in der Planung und Verwaltung erforderlich machen. Die Klimakrise ließe sich nicht mehr verhindern, daher müsse nun systematisch gegen die Folgen vorgegangen werden.

Das Umweltministerium des Landes Hessen bietet beispielsweise einen Leitfaden für wassersensible Stadtplanung an, an dem Städte und Gemeinden sich orientieren können, um zum Beispiel Schäden durch Starkregen zu verhindern oder Trinkwasser einzusparen.

Durch die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit während des Workshops wurde deutlich, wie vielfältig die Herausforderungen, aber auch die Chancen sind. „Die Aufgaben mehren sich, weil die Krisen sich mehren. Aber es passiert schon viel. Wir müssen auch daran arbeiten, bereits existierende Projekte sichtbarer zu machen und die Kommunen zu motivieren, mitzumachen und bei ihrer Arbeit zu unterstützen“, sagte Ingo Dorsten, Leiter der Stabsstelle Klimaschutz, Energiemanagement und Mobilität des Kreises.