26.04.2023 | 09:22

KiSS in den Kitas des Lahn-Dill-Kreises

Speziell geschulte Erzieherinnen und Erzieher beurteilen sprachliche Entwicklung der Kinder / Erster Re-Zertifizierungskurs im Kreis-Gesundheitsamt wieder in Präsenz

Regina Titz (Mitte) schult die Erzieherinnen der Kitas, die am Kindersprachscreening (KiSS) teilnehmen. Erstmals seit drei Jahren fand die Schulung wieder in Präsenz im Gesundheitsamt Herborn statt. Foto: Lahn-Dill-Kreis

Regina Titz (Mitte) schult die Erzieherinnen der Kitas, die am Kindersprachscreening (KiSS) teilnehmen. Erstmals seit drei Jahren fand die Schulung wieder in Präsenz im Gesundheitsamt Herborn statt. Foto: Lahn-Dill-Kreis

Förderbedarf frühzeitig erkennen und so die Bildungschancen aller Kinder zu verbessern: Das ist das Ziel des hessenweit einheitlichen Kindersprachscreenings (KiSS). Damit Erzieherinnen und Erzieher in Kitas frühzeitig feststellen können, ob Kinder sprachlich gefördert werden sollten oder gar eine medizinische Untersuchung notwendig ist, haben sich viele von ihnen schulen lassen und nehmen jährlich an einer Re-Zertifizierung teil, um auf dem aktuellen Stand zu bleiben. 73 von 150 Kindertagesstätten im Lahn-Dill-Kreis führen das Kindersprachscreening inzwischen durch.

Wenn die Erziehungsberechtigten einverstanden sind, nehmen sich die zertifizierte Erzieherin oder der zertifizierte Erzieher Zeit, das Kind zu screenen. Das speziell geschulte Personal vor Ort testet dessen Sprache in ruhiger Atmosphäre und dokumentiert die Ergebnisse. Bei der Bewertung berücksichtigen die Erzieherinnen und Erzieher, ob das Kind mit der deutschen Sprache aufwächst oder sie als Zweitsprache erlernt. Auch die Eltern füllen einen Fragebogen aus. Zusammen werden diese dann an die für die Kita zuständige KiSS-Sprachexpertin weitergeleitet. Diese wertet die Screenings jedes einzelnen Kindes aus und gibt eine schriftliche Rückmeldung über die Kita an die Eltern. Das Schreiben dient, wenn der Bedarf besteht, als Basis für eine medizinische Diagnostik beziehungsweise Therapie. Gegebenenfalls untersucht eine der Sprachexpertinnen, die mit dem Gesundheitsamt des Lahn-Dill-Kreises zusammenarbeitet, das Kind noch einmal.

Die KiSS-Schulungen und auch die jährlichen Rezertifizierungen werden von Mitarbeiterinnen des Fachdienstes Kinder- und Jugendgesundheit organisiert. Während der Corona-Pandemie war das in Onlinekursen möglich, jetzt fand der erste Re-Zertifizierungskurs in diesem Frühjahr wieder in Präsenz statt. Erzieherinnen der teilnehmenden Kitas haben sich dabei von Sprachexpertin Regina Titz auf den aktuellen Stand bringen lassen und können in ihrer Einrichtung für ein weiteres Jahr dafür sorgen, dass die Kinder den bestmöglichen Start ins Leben haben.

Die KiSS-Sprachexpertinnen im Lahn-Dill-Kreis:
Insgesamt sechs Sprachexpertinnen stehen für die KiSS-Schulungen im Lahn-Dill-Kreis zur Verfügung: Regina Titz, Ilona Breidenstein, Saskia Peter, Miriam Mende, Laura Triller und Greta Winkelhaus. Zu ihren Aufgaben gehört es, sich im Auftrag des Kreis-Gesundheitsamts und in Zusammenarbeit mit dem hessischen Kindervorsorgezentrum um die Ausbildung, Betreuung und Weiterbildung der KiSS-Erzieherinnen und -Erzieher in den Kindertageseinrichtungen zu kümmern.