23.04.2020 | 17:47
Gläserne Pausenhalle wird zum Mittelpunkt
Startschuss für den Neubau der Theodor-Heuss-Schule in Wetzlar / Bauarbeiten beginnen wie geplant
„Die Bauarbeiten des Neubaus der Theodor-Heuss-Schule konnten, wie geplant, beginnen“, sagt Landrat Wolfgang Schuster am Donnerstagnachmittag. Die Theodor-Heuss-Schule ist nach der Goethe Schule in Wetzlar die zweite Schule im größten Schulbauprojekt in der Geschichte des Lahn-Dill-Kreises, die nun in die Bauphase geht. Der offizielle Spatenstich läutet den Beginn der Bauarbeiten ein. „Rund 33 Mio. Euro wird das Bauprojekt auf dem Gelände der Wetzlarer Spilburg voraussichtlich kosten. Hiervon werden knapp 3,7 Mio. Euro gefördert“, ergänzt Schulbaudezernent und Erster Kreisbeigeordneter Roland Esch. Die geplante Bauzeit beträgt 24 Monate. Der Einzug in das neue Schulgebäude der kaufmännisch beruflichen Schule soll in den Sommerferien 2022 stattfinden.
Gemeinsam mit dem ehemaligen Kreis-Schulbaudezernenten Heinz Schreiber, der Kreistagsvorsitzenden Elisabeth Müller, der Leiterin der Schulbauabteilung Kerstin Weber sowie Wetzlars Oberbürgermeister Manfred Wagner und Schulleiterin Evelyn Benner haben Schuster und Esch die Bauphase in kleiner Runde eingeläutet und den obligatorischen Spaten zum Abstandshalter umfunktioniert. „Wir alle befinden uns in einer besonderen Situation. Wir sind froh, dass alles planmäßig starten kann“, so Roland Esch. Vertreter der am Bau beteiligten Firmen sowie die Mitglieder des Kreisausschusses und die Fraktionsvorsitzenden des Kreistages konnten aufgrund der aktuellen Lage leider nicht an dem Termin teilnehmen.
Im Schulzentrum Wetzlar, das aus Goethe Schule, Käthe-Kollwitz-Schule und Theodor-Heuss-Schule besteht, werden im aktuellen Schuljahr 2019/20 insgesamt 3.712 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Davon besuchen 1.468 die Theodor-Heuss-Schule (THS).
Die neue THS bekommt ein modernes Gebäude, das aus vier Bereichen besteht. Die Tragwerkselemente, also in diesem Fall Stützen, Decken und Treppenhäuser sowie tragende Innenwände, sollen hierbei hauptsächlich aus Betonfertigteilen errichtet werden. Die Außenwände des Gebäudes werden als hinterlüftetes Fassadensystem errichtet und mit Holz verkleidet. So vereint der Neubau Massivbau und Holzbau in einer Art Hybridbauweise.
Gläserne Pausenhalle und Aufteilung nach Fachbereichen
Die unterschiedlichen Fachbereiche und Aufgaben der Schule werden in einem Gebäudekomplex, der aus vier Gebäude-Baukörpern besteht, untergebracht. Den Mittelpunkt bildet eine dreigeschossige, durchgehende Pausenhalle, die dank Stahlbauweise und mit vollverglasten Außenwänden gleichzeitig Wärmebrücken minimiert und als lichtdurchfluteter Bereich ein optisches Highlight setzt. Auf der südlichen Seite der Pausenhalle befindet sich der Haupteingang der Schule. Weitere Eingangsmöglichkeiten gibt es auf den anderen Seiten. Damit wird die Glas-Pausenhalle nicht nur zum optischen Mittelpunkt der Schule, sondern gleichzeitig auch zum Knotenpunkt für die unterschiedlichen Fachbereiche.
Die Gebäude-Baukörper 2, 3 und 4 haben jeweils drei Stockwerke. Gebäude 1 ist zweigeschossig und unterkellert. Ebenso wie der Neubau der Goethe Schule, werden auch hier die Stahlbetondecken zur optimalen Temperierung der Räume mit einer Betonkernaktivierung in Form von in den Decken verlegten Lüftungsrohren ausgestattet. Die Dächer werden als flachgeneigtes Pultdach ausgebildet und zusätzlich mit einer Photovoltaikanlage versehen. Die Beheizung erfolgt über eine Gas-Niedertemperaturkesselanlage in Kombination mit einer kontrollierten Raumlüftung mit Wärmerückgewinnung.
Zu den Hintergründen: Schulbauprojekt des Schulzentrum Wetzlar
Das Gesamtbau- und Sanierungsvorhaben ist das größte Schulbauprojekt in der Geschichte des Lahn-Dill-Kreises. Insgesamt fließen rund 93 Mio. Euro in die Umstrukturierung des Schulzentrums in der Frankfurter Straße in Wetzlar: 35 Mio. Euro in den Neubau der Goetheschule, 33 Mio. Euro in den Neubau der Theodor-Heuss-Schule am Standort Spilburg und 25 Mio. Euro in die Sanierung der Käthe-Kollwitz-Schule. Bereits die Vergabe der Erd-, Mauer- und Betonarbeiten als erstes Gewerk des Neubaus der Goethe Schule Anfang März 2019 hatte den historischen Wert von 9,1 Mio. Euro.
Bisherige Bauabfolgen des gesamten Schulzentrums
Baubeginn Goetheschule (GOW): April 2019
- Spatenstich – 18. April 2019
- Fertigstellung/Bezug nach den Sommerferien 2021
- Umzug von der Kestnerschule in den Neubau in den Sommerferien 2021
Baubeginn Theodor-Heuss-Schule (THS), Spilburg: April 2020
- Spatenstich – 20. April 2020
Die Sanierung der Käthe-Kollwitz-Schule (KKS) läuft voraussichtlich von Herbst 2021 bis Sommer/Herbst 2023
- Voraussichtlich läuft parallel zum Umzug der THS 2022 der Umzug der KKS in die Räume des Mittelbaus, damit die KKS saniert werden kann.
- Nach Abschluss der Sanierung der KKS wird Anfang 2024 der Mittelbau abgebrochen.
- Von Frühjahr bis Herbst 2024 steht noch der Umbau/die Wiederherstellung der Außenanlagen des Schulzentrums Frankfurter Straße auf dem Plan.
Fertigstellung des Projekts nach jetzigem Stand: Ende 2024.